DWD Synoptische Übersicht Mittelfrist

25-12-2024 11:30

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 25.12.2024 um 10.30 UTC



Am Samstag noch störungsfrei. Ab Sonntag vor allem im Norden zunehmend
wechselhafter, teils windig oder stürmisch. Im Süden aber weiterhin ruhige
Hochdruckrandlage. Dort teils mäßig kalt, sonst meist mild.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 01.01.2025


Am Samstag schwenkt ein kräftiger, von Nordspanien ausgehender Höhenkeil vom
mittleren Deutschland zu den Alpen und stützt dabei die von Nordspanien über
Mitteleuropa bis zum nördlichen Balkan reichende Hochdruckbrücke. Lediglich am
Nordrand der Hochdruckzone sorgt ein schwacher Trog für Hebung und im
Küstenbereich für etwas Regen. Insgesamt ist dabei milde Luft wirksam, die sich
aber im Süden nicht bis zum Boden durchsetzt.

Das ändert sich auch am Sonntag nicht, obwohl am Nordrand der Hochdruckzone eine
schwache Kaltfront große Teile Deutschlands überquert. Der zugehörige Höhentrog
befindet sich bereits dicht vor der Kaltfront. Der Schwerpunkt der Hochdruckzone
verlagert sich derweil vorübergehend zur Biskaya, zum Tagesende entwickelt sich
ein neuer Hochschwerpunkt über den Nordalpen, da ein stützender Höhenkeil nach
Süddeutschland wandert.

Am Montag bleibt die von der Biskaya bis zum Balkan reichende Hochdruckzone mit
Hochschwerpunkt über den Alpen erhalten. Am Nordrand herrscht eine kräftige
Westströmung, wobei sich die niedertropische Strömung durch eine nach Dänemark
ziehende Frontalwelle verstärkt. Dabei verstärkt sich die Zufuhr milder Luft im
Norden.

Am Dienstag erreicht die Kaltfront des nach Nordwestrussland ziehenden
Sturmtiefs vorübergehend Schleswig-Holstein, ehe sie vor dem nächsten, nach
Schottland ziehenden Tief weder rückläufig wird.

Dieses Tief verlagert sich über die Nordsee nach Südskandinavien und zum
Tagesende nach Nordwestrussland und seine Kaltfront erreicht am Abend
Nordwestdeutschland. Dies hat zunächst aber außer Sturm und Regen im Norden
keine Auswirkung. Im Süden bleibt noch die Hochdruckzone wirksam.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neueste Modelllauf vom IFS berechnet die Wetterentwicklung bis Dienstag sehr
ähnlich. Lediglich am Mittwoch kommender Woche liegt die Schleifzone
atlantischer Fronten unterschiedlich. Die südlichste Lage hat der Lauf von
gestern, 00 UTC mit einer schleifenden Front am Nordrand der Mittelgebirge. Der
gestrige Mittags-Lauf lässt die Front im äußersten Nordosten Deutschlands
schleifen. Im aktuellen Lauf spannt sich zunächst ein großer Warmsektor auf und
eine Kaltfront greift erst spät auf den Nordwesten über.
In den Läufen von gestern wäre nördlich der Luftmassengrenze nasskaltes Wetter
zu erwarten.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS und ICON lassen bereits am Montag die Kaltfront eines nordosteuropäischen
Tiefs nach Norddeutschland ziehen, so dass die -5-Grad-Isotherme in den Norden
vordringt.
Am Dienstag entsteht bei beiden Modellen eine Schleifzone im Mittelgebirgsraum,
ehe die Front später vor dem nächsten, zu den Britischen Inseln bzw. zur Nordsee
ziehenden Tief zu einer Warmfront wird. Damit wäre im Harz vorübergehend Schnee
möglich.
Am Mittwoch wandert die Schleifzone zwar etwas nach Norden, durch eine flache
Frontalwelle würde aber in Norddeutschland vorübergehend sogar Schneefall
möglich sein!
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse ergibt heute 5 Cluster, in denen die südliche Lage der
Frontalzone von GFS und ICON am Montag und Dienstag am ehesten von Cluster 3 mit
8 Modellläufen und von Cluster 4 mit 7 Modellläufen wiedergegeben wird. Auch am
Mittwoch bleit in diesen Clustern die Frontlage relativ weit südlich mit
Kaltlufteinfluss im Norden, während in den anderen Läufen eher die beschrieben
Wetterlage vom operationellen Lauf wiedergegeben wird.

In der Rauchfahne von Offenbach erkennt man am Sonntag gut den
Temperaturrückgang von hohen 850-hPa-Temperaturen auf etwas niedrigere Werte um
0 Grad durch die schwache Kaltfront. Nach einem vorübergehendem
Temperaturanstieg geht im Mittel die Temperatur ab Dienstag wieder zurück. Rund
40 Prozent der Modellläufe bleiben aber eher im milden Bereich um oder über null
Grad, die anderen gehen unter den Gefrierpunkt zurück. Auch steigt mit dem
Übergreifen der Frontalzone ab Dienstag die Niederschlagswahrscheinlichkeit.

Südlich der Mittelgebirgsschwelle liegen in den EPS-Meteogrammen die
Temperaturen im Bereich des Modellklimas oder sogar darunter, da sich in der
Grundschicht unter Hochdruckeinfluss relativ kühle Luft hält. Im Norddeutschen
Tiefland dagegen bringen kräftige Winde gute Durchmischung und insofern ist es
hier relativ mild. Erst ab Mittwoch macht sich hier stärker die maritime
Kaltluft bemerkbar durch niedrigere Höchstwerte und eine geringe Frostgefahr.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Mit Annäherung der Frontalzone von Norden steigt die Gefahr von Sturmböen,
zunächst an der Küste, später auch im Norden und im Bergland.
So muss an der See ab Sonntag mit stürmischen Böen, ab Montag mit teils schweren
Sturmböen gerechnet werden. Dann sind auch im Norden und im Bergland stürmische
Böen aus Südwest möglich. Am Mittwoch sind an der Nordsee sogar orkanartige Böen
nicht ausgeschlossen.

Stark- oder Dauerregen ist insgesamt eher unwahrscheinlich und am ehesten noch
am Mittwoch im Nordwesten möglich.

Außerdem gibt es vor allem anfangs im Alpenraum noch die Gefahr von strengem
Nachtfrost.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, operationelle Modelle, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden